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Handwerk im Fokus

13. Oktober 2022

Handwerk ist Tradition. Handwerk ist Jetzt. Handwerk ist Zukunft. Was heißt das? 

Handwerk kommt aus einer tiefen Tradition und Geschichte, es hat Menschen, Städte, Gesellschaften und Länder geprägt, es ist jetzt das Rückgrat der Wirtschaftsleistung Deutschlands, ist immer noch stabiler Anker in krisengebeutelten Zeiten und steht auch für die Zukunftsfähigkeit - nein für die Zukunft unseres Landes. Krisenresistenz, das zeichnet das Handwerk aus. Auch wenn gerade diese Zeiten - nach schwerer See in den Pandemie-Jahren - noch aufbrausender werden - durch eine Energiekrise, von der wir alle noch gar nicht wissen, was sie für Auswirkungen mittelfristig haben wird. Die kürzlich von der Gas- und Wärmekommission vorgeschlagenen Schritte zur Bewältigung der Krise gehen zwar in die richtige Richtung, das große Manko der Vorschläge dieses Zwischenberichts ist jedoch, dass die Entlastungen viel zu spät greifen. Der Gaspreisdeckel soll im März 2023 und damit viel zu spät kommen. Auch die Reduktion der Mehrwertsteuer von 19% auf 7% für Erdgas und Fernwärme wird lindern, die Schmerzen werden von Ihr jedoch keinesfalls geheilt werden. Die Einmalzahlung im Dezember ist für viele energieintensive Handwerksbetriebe nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Konjunkturanalyse

Wir sehen am Konjunkturbericht der Handwerkskammer für Unterfranken deutliche Zeichen, die verkürzt zeigen: Jetzt noch gut, bald wird es enorm schwierig. Die konjunkturelle Lage im unterfränkischen Handwerk präsentiert sich aktuell (!) noch auf hohem Niveau, aus den Erwartungen für das 4. Quartal bricht sich jedoch eine große Verunsicherung bahn. Insgesamt bewerten 86,6 % der Handwerksbetriebe die derzeitige Geschäftslage als gut oder befriedigend. Für das vierte Quartal gehen über ein Drittel der Betriebe von einer schlechteren Geschäftslage aus. 

Es ist also ein äußerst heterogenes Bild, das die Konjunkturumfrage der Handwerkskammer für das dritte Quartal 2022 im unterfränkischen Handwerk zeichnet. Immer mehr setzen galoppierende Energie- und Rohstoffpreise den Unternehmen stark zu, gerade den energieintensiven Betrieben des Nahrungsmittelhandwerks. Die jetzige Konjunkturumfrage ist mehr denn je ein Blitzlicht-haftes Bewertungsbild, das sich in kurzer Zeit komplett ändern kann. Auf eines müssen wir uns alle einstellen: Das Konjunkturniveau der vergangenen Jahre werden wir in der Form nicht halten können. Es wird schwächer werden und ja, auch Betriebsschließungen sind nicht ausgeschlossen. Aber das Handwerk in Gänze wird auch diese Zeit überstehen, denn es hat sich schon immer bewahrheitet: Qualität setzt sich durch. Und Handwerk ist Qualität!

Ihr/Euer
Josef Hofmann