Was lernen Auszubildende im Bäckerhandwerk?
07. Januar 2022Bäckerin oder Bäcker ist ein Beruf mit jahrhundertelanger Tradition. Auch heute sind Bäckereien aus dem alltäglichen Leben kaum wegzudenken und die Backwaren sehr gefragt. Am Frühstückstisch, beim Abendbrot oder in der Mittagspause: Brot, Brötchen und sämtliche andere Backwaren werden täglich verzehrt und sind für viele unverzichtbar. Um am Morgen den Kundinnen und Kunden eine große Back-Vielfalt bieten zu können, stehen Bäckerinnen und Bäcker schon nachts auf. Auch am Wochenende versorgen die Bäckereien vor Ort uns mit leckeren Backwaren.
Der Beruf ist ideal für alle, die gerne handwerklich arbeiten und nicht acht Stunden am Schreibtisch sitzen möchten. Während der Arbeitszeit ist man immer aktiv und kann sich kreativ ausleben. Wer Bäckerin oder Bäcker werden möchte, muss eine Ausbildung absolvieren.
Wie läuft die Ausbildung ab?
Für eine Ausbildung zur Bäckerin oder zum Bäcker ist mindestens ein Hauptschulabschluss von Vorteil. Motivation, Teamfähigkeit, Sauberkeit, handwerkliches Geschick und eine gewisse körperliche Fitness sollten die Auszubildenden außerdem mitbringen. Die duale Ausbildung findet sowohl in der Berufsschule als auch im Bäckerbetrieb statt. In der Halbzeit der Ausbildung absolvieren die Lehrlinge eine Zwischenprüfung. Dies bereitet auf die finale Abschlussprüfung vor, die am Ende der Lehrzeit ansteht.
Diese besteht aus einem theoretischen Teil, bei dem das Wissen aus der Berufsschule mündlich und schriftlich abgefragt wird. Im praktischen Teil müssen die Lehrlinge ihr handwerkliches Geschick zeigen. Nach drei Jahren ist die Ausbildung nach der Abschlussprüfung beendet. Bei guten Leistungen besteht für Auszubildende auch die Möglichkeit, die Ausbildung zu verkürzen.
Was sind die Ausbildungsinhalte?
In der Berufsschule werden hauptsächlich die theoretischen Grundlagen und fachspezifisches Wissen vermittelt, das für den Bäckerberuf wichtig ist. Die Fächer sind in verschiedene Lernfelder eingeteilt. So beschäftigen sich Auszubildende in Lebensmittelkunde mit Lebensmittelhygiene und den Eigenschaften verschiedener Backzutaten.
Im Bereich Gärprozesse werden chemische Aspekte, die im Bäckerhandwerk wichtig sind, vermittelt. Kaufmännisches und betriebswirtschaftliches Wissen hilft den angehenden Bäckerinnen und Bäckern beispielsweise Preise zu kalkulieren. Außerdem lernen die Lehrlinge in der Berufsschule verschiedene Rezepte und Backverfahren kennen, die sie im Betrieb praktisch anwenden können. Allgemeine Fächer wie Deutsch, Englisch, Gemeinschaftskunde, Wirtschaftskompetenz und Religion oder Ethik sind ebenfalls im Lehrplan enthalten.
Im Betrieb arbeiten die Auszubildenden mit modernen Maschinen, die die handwerkliche Arbeit erleichtern. Außerdem dürfen Lehrlinge meist auch eigene Rezepte entwickeln und ausprobieren. Zu der Ausbildung zur Bäckerin oder zum Bäcker gehört es auch, Speiseeis und Nachspeisen herzustellen. Wichtige Hygienestandards und Sicherheitsmaßnahmen werden den Auszubildenden ebenfalls vermittelt. Die Arbeit im Team ist ebenso wichtig wie Eigeninitiative und Selbstständigkeit. Die Bestandsprüfung und Lebensmittelkontrolle sind alltägliche Aufgaben, die die Lehrlinge nach kurzer Zeit beherrschen.