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Steinmetz – ein Job nur für Männer?

15. März 2022

Wer an den Beruf „Steinmetz“ denkt, wird damit wahrscheinlich erst einmal einen starken Mann mit Meisel assoziieren. In diesem Beruf wird viel mit Werkzeug gearbeitet, so dass auch ein gewisser Anteil an Kraft nicht fehlen darf. Und bei Kraft denken die Menschen gleich an Männer. Wie auch in anderen Handwerksberufen überwiegt auch in dem Beruf einer Steinmetzin bzw. eines Steinmetzes der Männeranteil deutlich. Doch die Welt hat sich verändert. Im 21. Jahrhundert lösen sich die traditionellen Geschlechterrollen immer weiter auf. Deshalb stellt sich die Frage, ob der Beruf des Steinmetzes wirklich nur ein Job für Männer ist?

Geschicklichkeit statt Kraft

Steinmetzinnen und Steinmetze sind für die Verarbeitung von Natur- und Kunststein zuständig. Sie fertigen Böden, Skulpturen oder Treppen an. Zudem sind die für die Fertigung von Grabsteinen sowie die Restaurierung von Denkmälern und Gebäuden zuständig. Nach einem Kundengespräch und der anschließenden Konzeption eines Entwurfs, werden die Materialien bestellt und die handwerkliche Arbeit kann beginnen. Die gelieferten Blöcke werden in die richtige Größe bearbeitet. Dies klingt nach einem großen Kraftaufwand und damit nach einem Vorteil für Männer. Jedoch gibt es heutzutage bereits computergesteuerte Maschinen, die diesen Part übernehmen. Demnach stehen die anschließenden Feinarbeiten mit Spezialwerkzeugen im Fokus von Steinmetzinnen und Steinmetzen. Hier sind Frauen nicht benachteiligt, da es mehr auf Geschicklichkeit und künstlerische Fähigkeiten, als auf Kraft ankommt.

Veränderung des Frauenbildes

Dies macht sich auch in den Leistungswettbewerben bemerkbar. So stehen heutzutage nicht mehr nur Männer auf den Treppchen von Leistungswettbewerben des Deutschen Handwerks. Sowohl in der Fachrichtung Steinbildhauerin bzw. Steinbildhauer als auch Steinmetzin bzw. Steinmetz spielen Frauen ganz vorne mit. Ein Grund hierfür ist das veränderte Frauenbild im 21. Jahrhundert. Das Berufs- und Privatleben von Frauen und Männern hat sich verändert. Frauen sind emanzipiert, können für sich selber sorgen und gehen auch arbeiten. Sie werden nicht mehr nur als Hausfrauen angesehen, die sich lediglich um die Familie und den Haushalt kümmern müssen. Die verbesserte Work-Life-Balance trägt auch einen Großteil dazu bei.

Frauen im Beruf der Steinmetzin

Trotzdem ist der Frauenanteil im Beruf von Steinmetzinnen und Steinmetzen noch sehr gering. Dabei gibt es zahlreiche Frauen, die eine derartige Ausbildung gerne absolvieren würden. Sie lassen sich dann aber von dem hohen Männeranteil und den physischen Tätigkeiten abschrecken. Die körperliche Belastung ist zwar noch da, aber längst nicht mehr so erforderlich wie früher. Maschinen und spezielle Werkzeuge erleichtern die Arbeit. Außerdem haben Frauen auch nicht so wenig Kraft, wie manche denken. Der Beruf Steinmetzin bzw. Steinmetz ist demnach nicht nur ein Job für Männer. Auch Frauen können Steinmetzinnen werden und sich sicher sein, dass sie keinen großen Nachteil gegenüber ihren männlichen Mitarbeitern haben werden.

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