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Welche Werkzeuge nutzt ein Steinmetz?

22. März 2022

Steinmetzinnen und Steinmetze üben einen der ältesten Berufe im Handwerk aus. Heute muss man den Beruf in einer dreijährigen Ausbildung erlernen. Die Hauptaufgaben sind das Arbeiten an Tragwerken von Gebäuden und die Erstellung von Grabsteinen und Skulpturen. Außerdem pflegen Steinmetzinnen und Steinmetze Denkmäler und schützen diese so vor dem Verfall durch Umwelteinflüsse. Der Hauptwerkstoff sind Natur-, Kunst- oder Betonwerksteine. Um diese harten Materialien bearbeiten zu können, braucht es hochwertiges, stabiles Werkzeug. Die Handwerkzeuge bezeichnen die Steinmetzinnen und Steinmetze als Geschirr. Entsprechend der Verwendung wird zwischen Hart- und Weichgesteinswerkzeugen unterschieden. Viele Steinmetzwerkzeuge werden bereits seit dem Mittelalter oder sogar noch länger eingesetzt. 

Die Werkzeuge im Überblick

  • Bossierhammer und –eisen: Um die Steinblöcke grob zu bearbeitet, wird ein Bossierhammer und ein Bossiereisen benutzt. Der Bossierhammer wird dabei auf das Bossiereisen geschlagen, um große Überstände auf den Steinflächen abzuarbeiten. 
  • Setzhammer: Steinmetzinnen und Steinmetze nutzen den Setzhammer zum Abschlagen von großen, unerwünschten Steinüberständen. 
  • Meißel: Dieses Werkzeug wird zum Trennen oder Bearbeiten von Natur-, Kunst- oder Betonwerkstein verwendet. Meist wird der Meißel in Kombination mit einem Fäustel verwendet. 
  • Fäustel: Steinmetzinnen und Steinmetze bezeichnen einen Hammer als Fäustel. Der Fäustel wird vielfältig verwendet und eingesetzt.
  • Zahneisen: Dieser Flach-Meißel wird zum Abarbeiten der Überstände im Kantenbereich verwendet. Auch bei Profilarbeiten kommt das Zahneisen zum Einsatz. 
  • Zweispitz: Der Zweispitz wird zur groben Flächenbearbeitung von Weichgesteinen wie Marmor, Kalkstein oder Sandstein verwendet. Dieses Werkzeug wird zweihändig geführt und wurde bereits im Mittelalter benutzt. 
  • Zahnfläche: Das sehr alte Steinbearbeitungswerkzeug wird bei der groben Oberflächenbearbeitung von Weichgestein eingesetzt. 
  • Scharriereisen: Steinmetzinnen und Steinmetze können mit dem Scharriereisen Flächen ebnen und strukturieren.  
  • Schlageisen: Dieses historische Werkzeug wird auch heute noch verwendet, um in den rohen Naturwerkstein begrenzende Randschläge zu schlagen. 
  • Beizeisen: Das Beizeisen ähnelt optisch dem Schlageisen, ist aber schmaler und schärfer. Dieses Werkzeug wird benutzt, um am Steinblock eine erste Kante anzulegen. Das ist notwendig, um bei der weiteren Bearbeitung ein Ausbrechen der Kante zu verhindern. 
  • Schrifteisen: Schrifteisen sind schmalere Ausführungen des Schlag- und Beizeisens. Dieses Handwerkzeug wird verwendet, um Inschriften in Stein zu hauen.
  • Stockhammer: Dieses Werkzeug wird für Hartgestein wie Marmor verwendet. Der Stockhammer wird zum Einebnen von gespitzten Steinflächen benutzt.
  • Knüpfel: Steinmetzinnen und Steinmetze nutzen das Handwerkzeug zur Bearbeitung von Weichgestein. Der Knüpfel besteht aus Holz. Das verhindert, dass die Steinoberfläche geprellt wird. Aber auch Knüpfel aus Kunststoff sind inzwischen im Einsatz. 
  • Diamantbesetzte Werkzeuge: Moderne Diamantwerkzeuge sorgen für präzise Ergebnisse. In der Branche der Steinbearbeitung handelt es sich meist um Industriediamanten.

 

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