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Das lernt man in der Ausbildung zum Schreiner

03. November 2021

Die Ausbildung zum Schreiner ist ein duales Ausbildungssystem und dauert insgesamt drei Jahre. Grundvoraussetzung dafür ist zunächst ein Schulabschluss, egal ob Hauptschule, Realschule oder Gymnasium. Die Ausbildungsinhalte sind breit gefächert und bereiten die Auszubildenden auf die Gesellenprüfung sowie Ausübung des Schreiner-Handwerks vor. Dazu gehört das Arbeiten mit Holz und anderen Werkstoffen, gestalten und konstruieren von Erzeugnissen, Montagearbeiten, Restaurierung, herstellen von Werkstücken, veredeln von Oberflächen und der Umgang mit Werkzeugen und Maschinen. Angehende Schreiner lernen während ihrer Ausbildung außerdem das Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen, Teamwork, Organisation von Arbeitsplätzen, Kundenorientierung, Qualitätssicherung, Organisation des Betriebs, Sicherheit bei der Arbeit, Umgang mit Informationssystemen und vieles mehr. Jedes Ausbildungsjahr ist dabei anders aufgebaut und setzt andere Schwerpunkte.

Das erste Ausbildungsjahr: Berufsfachschule

Das erste Lehrjahr verbringen Auszubildende in der Regel in der Berufsfachschule. Hier findet die Grundausbildung statt, welche das Fundament für die beiden nächsten Lehrjahre sowie den späteren Berufseinstieg legt. Hier findet ein Wechsel aus theoretischer Ausbildung und Werkstattunterricht statt. Im ersten Jahr der Ausbildung geht es zunächst darum die wichtigsten Basics zu erlernen. Dazu gehört zum einen der Umgang mit den verschiedenen Handwerkzeugen. Zum anderen lernen die Azubis natürlich die verschiedenen Holzarten kennen - wie sie aussehen, was deren Eigenschaften sind und wofür sie verwendet werden. Bereits im Laufe des ersten Jahres werden eigene Projekte realisiert, mit und ohne die Hilfe von Holzbearbeitungsmaschinen. 

Das zweite Lehrjahr: Vorbereitung zur Zwischenprüfung

Das zweite, wie auch das darauf folgende dritte Ausbildungsjahr, werden im Regelfall in Form einer dualen Ausbildung absolviert. Hier steht das Lernen im Betrieb im Fokus, welches durch ein bis zwei Tage wöchentliche Berufsschule begleitet wird. Wie funktioniere ich im Team? Wo liegen meine Aufgaben im Betrieb? Wie setzte ich meine Stärken gezielt ein? Und ganz Allgemein: Was gehört überhaupt dazu Schreiner zu sein? Der Bau von Möbeln, Türen und Fenstern sowie das Furnieren und Veredeln von Oberflächen - von der Fertigung im Betrieb bis hin zu der Montage vor Ort. Aber auch das Einrichten von Wohnräumen, Hotels, Gaststätten oder sonstigen Räumlichkeiten. Mit der Unterstützung ihrer Kolleginnen und Kollegen lernen die Azubis eben all das, was der jeweilige Betrieb seinen Kunden anbietet. Mit dieser Vorbereitung absolvieren die Auszubildenden am Ende des zweiten Lehrjahres die große Zwischenprüfung. So kann der eigene Wissensstand und die Umsetzung in die Praxis getestet werden. 

Das dritte Ausbildungsjahr: Eigenständigkeit und Gesellenstück

Nach zwei Jahren in der Schreiner-Ausbildung und einer erfolgreichen Zwischenprüfung sitzen die Grundlagen. Das bereits Erlernte kann weiter gefestigt und mehr zum selbstständigen Arbeiten übergegangen werden. Die präzise und materialgerechte Arbeit mit verschiedenen Vollhölzern. Der Umgang mit unterschiedlichen Holzwerkstoffen wie auch die Kombination der unterschiedlichen Materialien. Doch damit nicht genug: im dritten Lehrjahr kommt auch die ein oder andere neue Fertigkeit dazu. Beispielsweise die Nutzung von branchenspezifischer Planungs- und Konstruktionssoftware und die Analyse von Kundenwünschen. Wie setze ich eigene Ideen um, um daraus hochwertige Produkte zu entwickeln? Während des letzten Jahres steht also die Eigenständigkeit und Kreativität im Vordergrund, mit dem Ziel um Ende das Gesellenstück anzufertigen. 

 

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