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Welches Holz vom Schreiner eignet sich wofür?

14. Januar 2022

Ein schöner Parkettboden aus echtem Holz, ein massiver Holztisch aus Eiche oder ein Türrahmen aus Kastanie. Holz ist ein beliebter Rohstoff, der viel Verwendung bei Einrichtung, Möbeln und Hausbau findet. Holz verleiht jedem Zuhause das gewisse Extra an Gemütlichkeit und Charakter. Es bietet sich also an, sich ein Schmuckstück vom Schreiner fertigen zu lassen. 

Aber Holz ist nicht gleich Holz. Hier erfahren Sie, welche Holzarten sich für welche Projekte eignen. 

Welche Eigenschaften hat Holz?

Holz ist ein natürlicher Werkstoff, der vielseitig eingesetzt werden kann. Generell zeichnet sich Holz durch seine Druckfestigkeit und Beständigkeit aus. Gleichzeitig ist Holz auch elastisch. Die verschiedenen Holzsorten lassen sich nach weiteren Eigenschaften einteilen wie Härte, Widerstandsfähigkeit und wie leicht es sich bearbeiten lässt. 

Aber auch optische Kriterien spielen eine Rolle wie Farbe oder Maserung. Dementsprechend wird Sie ein Schreiner fragen, was aus dem Holz werden soll und wie es aussehen soll. 

Welche Holzarten gibt es? 

Beim Schreiner und im Fachhandel wird eine große Auswahl an europäischen Holzarten geboten bis hin zu Holzarten aus Afrika, Asien und Amerika. Dabei hat jede Holzsorte ihre eigenen Vor- und Nachteile – je nach Verwendungszweck.

Anders als man vermuten könnte, wird nicht die Unterteilung in Laubbaum und Nadelbaum für die Unterscheidung der Holzarten hergenommen. Schreiner, Tischler, Zimmerer und alle, die mit Holz arbeiten, sprechen von weichem und hartem Holz – also Weichholz und Hartholz. Diese Unterteilung der Holzarten ist entscheidend, was die Nutzbarkeit des Holzes angeht.

Als Indikator dafür dient die Faserdichte von Holz (Darrdichte). Holzarten mit einer Darrdichte unter 550 kg/m³ bezeichnet der Schreiner als Weichholz. Holzarten mit einer Darrdichte über 550 kg/m³ versteht der Schreiner als Hartholz. Zu Weichholz gehören die meisten heimischen Nadelhölzer wie Fichte, Tanne oder Kiefer aber auch Pappel oder Linde. Harthölzer hingegen sind unter anderem Buche, Eiche oder Nussbaum.

Weichholz hat eine feinere Struktur und ist deshalb weicher. Hartholz ist belastbarer und hat eine härtere Struktur. Allerdings lässt sich eine Baumart nicht generell einer Kategorie zuordnen. Standort und andere Faktoren beeinflussen das Wachstum des Baumes und somit seine Faserdichte. Das heißt, in einer Region kann ein Baum als Weichholz gelten und in einer anderen Region zählt der Baum zum Hartholz. 

Holz und seine Einsatzgebiete

Aus Holz können ein schöner Türrahmen, ein geräumiger Kleiderschrank oder ein neuer Boden entstehen. Ist das Holz verarbeitet worden, wird es unterteilt in Massivholz, Holzwerkstoffe wie Spanplatten und Furnier. 

Massivholz ist widerstandsfähig und flexibel einsetzbar, zum Beispiel für Möbel, Fußböden, Verkleidungen und Balken. Holzwerkstoffe und Furniere variieren stark in ihrer Stabilität. Das heißt, manche lassen sich für Möbel und Innenausbau hernehmen, andere eignen sich eher für dekorative Zwecke und Verkleidungen.

Holz für Hausbau

Im Hausbau muss das Holz viel Belastung standhalten. Oft soll das Holz eine tragende oder stützende Funktion übernehmen. Das heißt, das Holz muss beständig und fest sein. Dementsprechend wird für den Hausbau oft Massivholz beziehungsweise Vollholz eingesetzt. 

Für Wand, Decke oder Dach sind Holzarten wie Fichte, Tanne und Kiefer sehr beliebt. Muss das Holz witterungsfest sein? Dann eignen sich Eiche oder Lärche. Für dekorative Zwecke werden gerne Hölzer von Nussbaum oder Obstbaum hergenommen.

Holz für Möbel

Die Möbel in den eigenen vier Wänden sollten ein Hingucker sein. Das wissen auch Schreiner. Glücklicherweise eignet sich Holz für viele Wohnstile. Sie legen Wert auf eine besondere Maserung? Dann fragen Sie beim Schreiner nach Nussbaum, Kirsche, Ahorn, Eiche, Esche und Kiefer. Wenn Sie keine starke Maserung wünschen, ist Birke eine bessere Wahl. Ein klassisches Holz für den Möbelbau ist die Eiche. Ihr Holz ist beständig und leicht zu verarbeiten.

Holz für den Boden

Bei einem Holzboden spielen neben Optik auch Pflege und Beanspruchung eine wichtige Rolle. Ahorn, Esche und Eiche eignen sich beispielsweise als Bodenbelag. Diese Holzsorten sind sehr fest und zeichnen sich durch ihren hohen Abnutzungswiderstand aus. Eine günstigere Alternative zu echtem Holz für den Bodenbelag ist Laminat. Das sind Holzspan- oder Faserplatten mit einer dünnen Dekorschicht.