Foto: suraj, Pixabay

Dinkel und Weizen – worin liegen die Unterschiede?

17. Januar 2022

Produkte aus Dinkelmehl gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Dinkelnudeln oder Dinkelbrot werden zur gesunden Ernährung eingesetzt, während Weizenmehl einen eher schlechten Ruf hat. Produkte aus Weizen werden oft als Dickmacher bezeichnet und als Risikofaktoren für Diabetes genannt. 

Allerdings ist das Weizenmehl an sich nicht ungesund – es kommt auf die Kombination an. Wer sich ausschließlich von Weißbrot, Kuchen und Soßen ernährt, riskiert Übergewicht oder andere Zivilisationskrankheiten. Wer Weizenmehl in Maßen genießt und mit Obst oder Gemüse kombiniert, muss sich keine Sorgen machen.

Herkunft und Anbau von Dinkel und Weizen

Weizen ist eine der ältesten Getreidearten und wurde bereits vor ungefähr 10.000 Jahren angebaut. Ursprünglich stammt das Getreide aus Vorderasien und entstand aus einer Kreuzung von Emmer und Wildgrasarten. Weizen gedeiht am besten auf feuchten, lehmigen Böden. Viel Sonne ist ebenfalls wichtig, um eine reiche Ernte einzufahren.

Dinkel hingegen wurde vor ungefähr 8.000 Jahren in Ägypten angebaut. In den heutigen Hauptanbaugebieten Baden-Württemberg und Franken wurde Dinkel circa 500 Jahre nach Christus angebaut. Der Dinkel Anbau ist relativ einfach, da die Pflanze sehr robust und wetterbeständig ist. 

Eigenschaften

Weizen hat einen neutralen Geschmack und ist somit vielseitig einsetzbar. Durch den hohen Anteil an Klebereiweiß hat Weizenmehl sehr gute Backeigenschaften. Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit, reagieren auf dieses Klebereiweiß allergisch und sollten deshalb auf Weizenprodukte verzichten. Allgemein gilt: Je höher die Typennummer auf der Mehl Verpackung, desto höher ist der Mineralstoffgehalt. So bedeutet der Weizenmehl Typ 405, dass pro 100 Gramm Mehl etwa 405 Milligramm Mineralstoffe enthalten sind. 

Dinkel ist sehr bekömmlich und enthält mehr gesundes Eiweiß als Weizenmehl. Zudem enthält Dinkelmehl viele Vitalstoffe wie Magnesium, Kalzium, Eisen und zahlreiche Vitamine. Dinkelmehl lässt sich in die Typen 630, 812, 1050 und Dinkelvollkornmehl unterteilen. Auch bei Dinkel gilt: Vollkornprodukte sind die gesünderen Produkte und sollten bestenfalls verwendet werden. 

Dinkel oder Weizen – was eignet sich wofür?

Weizen ist ein wahrer Allrounder beim Backen. Egal ob Kuchen, Pizzateig, Plätzchen, Kekse, Brot oder Brötchen – Weizenmehl ist quasi für jeden Teig geeignet. Dabei lässt sich das helle Mehl auch mit Vollkornmehl kombinieren. Dafür dem Teig etwas mehr Flüssigkeit zugeben. Außerdem ist Weizenmehl auch eine wichtige Basis für Soßen und Suppen. Zum Abbinden wird oft eine Mehlschwitze gemacht, bei der Weizenmehl zum Einsatz kommt.

Dinkelmehl hingegen ist weniger gut für feine Süßspeisen geeignet. Bei Brot und Brötchen überzeugt Dinkel aber mit einem herzhaften und kräftigen Geschmack. Besonders für Menschen, die an einer Weizenallergie leiden, bietet Dinkel eine gute Alternative. Bekannte Dinkelprodukte wie „Schwäbische Seelen“ aus Oberschwaben sind sehr beliebt und zeigen die Vielfalt, die Dinkel bietet.

Mehr Informationen zum Thema Bäcker & Konditoren finden Sie hier.